Eine Geschichte vom Licht

Eine Geschichte vom Licht

Das Licht, das wirkliche Licht war vor langer, langer Zeit eine einzige riesige Lichtquelle. Es gab sonst nicht als dieses Licht. Also gab es auch keinen Schatten. Licht war überall. Man weiß es heute nicht mehr aus welchem Grund oder Anlass, man weiß nur, dass es geschehen war, dass ein kleiner Teil dieses unendlichen Lichtes sich besonders wichtig nahm und etwas Besonderes sein wollte.

Es ist ja reichlich bekannt, wenn man etwas Besonderes sein will, muss man sich von der Herde trennen. Nun, dieses besagte Licht, kaum hatte es nur einen einzigen Gedanken daran, fühlte es auch schon wie sich ein vager Schatten dazwischen schob. Es war toll sich besonders zu fühlen und es war ganz mit diesem Gefühl der Wichtigkeit beschäftigt und merkte gar nicht wie mit jedem Gedanken der Schatten zwischen der großen Lichtquelle und ihrem Licht immer größer wurde. Und plötzlich war es von vollkommener Dunkelheit umgeben. Was nun?

Es kam sich plötzlich so alleine und schutzlos vor. Das Gefühl, der glückseligen Geborgenheit im großen Licht war weg – Einsamkeit – eine neue, schreckliche Erfahrung machte sich breit. Jedes Fünkchen erzitterte und sehnte sich nach Schutz. Die Dunkelheit, die hatte inzwischen ihre Macht erkannt sie raunte – folge mir, ich bringe dich an einen Ort wo jedes Fünkchen einen Schutzmantel bekommt. In Ihrer Not stimmten alle Funken zu und folgten ihrem neuen Meister und jeder Funke wurde zu einer kleinen Lichtquelle auf dieser Erde.
Als die Dunkelheit dies sah, war es ihr gar nicht recht, sie verlor ja an Macht wenn auch hier alles hell wurde. „Damit ihr nicht so ungeschützt sein, nehmt euch von Mutter Erde einen Körper“ Das gefiel dem Licht, es konnte sich schützen und dem Körper von Nutzen sein.

Es ging auch einige Zeit, denn hier gab es ja die Zeit, ganz gut. Doch mit der Zeit, sie ist eine Tochter der Dunkelheit, verdunkelten sich ihre Erinnerungen wo sie her kamen. Die kleinen Fünkchen, sie erinnerten sich nur mehr ganz vage an die glückselige Einheit mit dem großen Licht. Sie vergaßen auch, dass der Körper, der sie umgab, gar nicht ihrem Wesen entsprach. Sie glaubten sie sind der Körper und schämten sich meistens sehr für sein Benehmen, seine Gedanken und Gefühle. Das war sehr unangenehm und damit sie es nicht fühlten, beschäftigten sie sich damit, die anderen zu beobachten und zu kritisieren und ihnen zu sagen was sich gehört und was nicht – nun ja den Rest von der Geschichte kennt ja jeder.

Nicht aber, wie es die Fünkchen schafften wieder glücklich zu werden.
Ein Fünkchen hatte es einmal satt, diese ewigen Beschuldigungen, denn inzwischen kannten sie alles, von Angst bis Zerstörung.
ES beschloss nur mehr das kleine Fünkchen Licht bei sich und den anderen ansehen zu wollen, nichts mehr, nur mehr Licht wollte es sehen – sonst nichts!

Das war der Beginn ihrer Reise zurück zum großen Licht. Denn wenn sie nur das Licht in einander sahen, sahen sie nichts von der Angst und all den Spielarten der Dunkelheit. Es war kein Wegsehen, sie kannten ja all das nur zu gut – es war ein Erinnern wer sie wirklich waren, ein freudiges Entdecken ihrer wahren Natur.

Das Merkwürdige daran war, dass das große Licht es gar nicht bemerkt hatte, dass sie weg waren, denn es war und ist immer und überall mit ihnen verbunden.

Die Dunkelheit ist also nur ein Gedanke?????????????????????